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Anna-Wolf-Medaille für Roland Gössnitzer

SCHWABACH - Roland H.R. Gössnitzer ist jetzt auch Träger der Anna-Wolf-Medaille der Stadt Schwabach. Die Auszeichnung hat er erhalten für sein vielfältiges ehrenamtliches Engagement. Überreicht hat sie ihm Schwabachs Bürgermeister Emil Heinlein.
Die Anna-Wolf-Medaille wurde ihm nach einem einstimmigen Beschluss des Stadtrats für seine jahrzehntelange soziale und kulturelle Arbeit verliehen. Die Verleihung hätte schon am 5. Juni stattfinden sollen, beim Galakonzert 40 Jahre Akkordeonensemble Roland Gössnitzer & Sextett, zusammen mit dem dem Akkordeonensemble aus Graz, im Evangelischen Haus in Schwabach, wurde jedoch wegen Corona verschoben. Es war das erste Konzert des Ensembles in diesem Jahr nach der Corona-Pause. „Wir sind hier, um einen besonderen Menschen zu würdigen“, sagte Bürgermeister Emil Heinlein, „der weit über das ehrenamtliche Maß hinaus engagiert ist.“ Das Ensemble habe über 300 Auftritte international bestritten „das geht nur mit musikalischer Leidenschaft!“


 

Laut vernehmbarer Fünfklang

„Wenn er irgendwo mitmacht, ist er immer bereit, Führungsverantwortung zu übernehmen, beschrieb Heinlein Roland Gössnitzer, das gelte für den Förderverein Luitpoldschule, für den Malteser-Hilfsdienst, für die katholische Kirchengemeinde und für den Deutschen Alpenverein, dessen Ortsvorsitzender er ist. „Roland Gössnitzer ist ein laut vernehmbarer, musikalischer Fünfklang!“
Das Ensemble spielte im Hof des Betreuten Wohnens Pentas fast zwei Stunden lang einen Querschnitt durch sein Repertoire. Die Palette reichte von Musical-Melodien über Operette, Tango bis hin zu Klassikern der Unterhaltungsmusik. Als Moderator fungierte Roland Gössnitzers Sohn Ferdinand.


 

Anna-Wolf-Medaille seit 2002
 

Seit dem Jahre 2002 zeichnet die Stadt Schwabach Bürger, die sich inbesonderer Weise „zum Wohle der Allgemeinheit in Schwabach verdient gemacht haben“, mit der Anna-Wolf-Medaille aus.
Mit dieser Medaille wird gleichzeitig an die Leistung der Müllerstochter Anna Wolf erinnert, die 1632 unter Lebensgefahr den damaligen Bürgermeister Christoph Driller in Sicherheit brachte. Während des Dreißigjährigen Krieges eroberten die Truppen Wallensteins Schwabach und wollten den Bürgermeister, der den Befehl zur Verteidigung gegeben hatte, hinrichten. Anna Wolf versteckte ihn wochenlang in der Untermühle ihrer Eltern (heute steht dort das Haus Kappadozia Nr. 2) und rettete ihm so das Leben.
Geboren wurde Gössnitzer am 3. Juni 1959 in Schwabach. Seinen ersten Akkordeon-Unterricht hatte er ab Januar 1966 bei Musiklehrer Paul Scholz, im September 1968 wechselte er zu der legendären Schwabacher Musiklehrerin Wilma Schwerdberger (bis Juli 1980).
Im September 1970 trat er ein in das 1. Jugend-Akkordeon-Orchester Schwabach, und war als begeisterter Dritte-Stimme-Spieler an vielen Erfolgen dieses Orchesters beteiligt, darunter 1972 die bayerische Meisterschaft, Teilnahme am internationalen Akkordeon-Festival in Wien, sowie Teilnahmen an fränkischen, bayerischen und deutschen Meisterschaften. Im Juni 1972 trat Gössnitzer erstmals als Solist bei den fränkischen Meisterschaften in Erlangen auf. Mit seiner damaligen Duo-Partnerin und späteren Ehefrau Elke gewann er im Akkordeon-Duo nicht nur den dritten Platz bei den fränkischen Akkordeon-Meistermeisterschaften in Eschenau 1983, sondern erreichte mit ihr 1985 auch den dritten Platz bei den bayerischen Meisterschaften in Augsburg.


 

Erfolg reihte sich an Erfolg

Es folgten weitere Preise bei Akkordeon-Wettbewerben. Am 17. September 1981 gründete er des Akkordeonensemble Roland Gössnitzer & Sextett, das bereits am 27. Juni 1982 in der Kategorie Hauptstufe Bayerischer Meister in Mering bei Augsburg wurde. Es folgten sehr gute Platzierungen bei den fränkischen und bayerischen Meisterschaften. In den folgenden Jahrzehnten reihte sich mit dem Akkordeon-Ensemble Erfolg an Erfolg. Die Gruppe hatte Rundfunksendungen und Fernsehauftritte unternahm Konzertreisen und veröffentlichte CDs.
Im Oktober 1985 erreichte das Ensemble den zweiten Platz und das Prädikat hervorragend beim „Tag der Harmonika“ in Inzell. Zusätzlich übertrug Wilma Schwerdberger Gössnitzer von 1980 bis 1990 die Leitung ihres 2. Jugend-Akkordeon-Orchesters Schwabach, mit dem er ebenfalls ausgezeichnete Plätze mit Pokalen bei fränkischen und bayerischen Meisterschaften erreichte. Bis Juli 1990 waren Roland und Elke Gössnitzer auch noch im 1. Jugend-Akkordeon-Orchester Schwabach tätig. Von 1990 bis 1994 war er Gründer und Leiter des Akkordeonorchesters „OdAS“ (Orchester der Akkordeonfreunde Schwabach), von 1989 bis 1992 Gründer und Leiter des Akkordeonensembles „Harmonika-Swingtett“ an der Uni Erlangen-Nürnberg.


 

„Sehr gutes“ Staatsexamen

Das Staatsexamen im Instrumentalfach Akkordeon und Gesang legte er mit der Traumnote „sehr gut“ ab. Von 1987 bis 2001 war er auch Lehrbeauftragter mit Prüfungskompetenz für Akkorden an der Erziehungswissenschaftlichen Fakultät der Universität Erlangen-Nürnberg. Am 2. März 1992 ernannte ihn der damalige bayerische Kultusminister Dr. Hans Zehetmeier zum „Staatlich anerkannten Leiter von Akkordeonorchestern im Laienbereich“. Gössnitzer ist Träger der Ehrennadel in Gold des Deutschen Harmonika-Verbands sowie der Dirigentennadel in Gold mit Anerkennung.
Von 2007 bis 2011 war Roland Gössnitzer stellvertretender Dozentensprecher der Volkshochschule Schwabach, von 2011 bis Juli 2016 erster Dozentensprecher. Seit mehr als 25 Jahren ist er Dozent für Englisch an der Volkshochschule Schwabach. Seit 20 Jahren ist er Dozent für Quali-Vorbereitung an der VHS Schwabach, damit auch Jugendliche ohne Abschluss und schlechter schulischer Vorkarriere einen Abschluss, nämlich den Qualifizierenden Mittelschulabschluss, erreichen können.
Seit 1980 hält er gelegentlich Lichtbildervorträge über europäische Länder an der Volkshochschule Schwabach. Von 1980 bis 1990 war er Dozent für Landes- und Volkskunde für Südtirol und das ehemalige Jugoslawien an der Münchner Volkshochschule.
Politisch engagiert er sich im CSU-Ortskreis Ost, dessen Vorsitzender er seit 11. März 2009 ist. Im Malteser Hilfsdienst begann er 1979 als Gruppenführer und Jugendgruppenführer, fungierte 1980 bis 2001 als Erste-Hilfe-Ausbilder und war von 1982 bis 1983 Zugführer. Von 1984 bis 2000 war Roland Gössnitzer Stadtbeauftragter des Malteser Hilfsdiensts in Schwabach. In diese Zeit fiel der Umzug der Malteser in die neue Dienststelle, und er war 1997 Mitgründer der Ortsgruppe Wendelstein. Der Einsatz für die Malteser wurde zuletzt gewürdigt mit der Goldenen Verdienstmedaille, die er am 9. Mai 1996 erhielt.
Gössnitzer war Gründungsmitglied des Fördervereins Luitpoldschule und ist seit 26. Oktober dessen Vorsitzender. Seit Juli 2010 ist er zudem freier Mitarbeiter des Schwabacher Tagblatts, seit Februar 2011 Redaktionsmitglied beim Pfarrbrief St. Peter & Paul, seit Juli 2015 für die Pfarrei St. Sebald und Pressereferent für die Pfarrei St. Sebald.


 

Alpenvereins-Vorsitzender

Im Deutschen Alpenverein Schwabach ist Roland Gössnitzer Mitglied seit 1976, war Vorsitzender des Alpenvereins vom 26. Mai 2019 bis zum 29. Juli 2021. Seit Januar 2017 ist er im Partnerschaftskomitee Kalambaka (Partnerstädte Schwabach-Kalambaka) gewählter Referent und zuständig für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit.
Ferner ist er Autor von Mathematikbüchern im Compact-Verlag, München, und beim Park-Körner-Verlag, München sowie Autor und Fotograf von Reiseführern im Compact-Verlag, München. Im Nürnberger Lehrer- und Lehrerinnenverband ist Roland Gössnitzer Mitglied seit 1986. Seit Oktober 2013 ist er Träger des Ehrenzeichens des Bayerischen Ministerpräsidenten für Verdienste im Ehrenamt und war der erste Schwabacher, der die Goldene Ehrenamtskarte erhielt. Die Verkehrswacht Schwabach ehrte Gössnitzer als „vorbildlichen Autofahrer“ zuletzt für 40 Jahre am 14. Juli 2017. In der Gesellschaft für politische Bildung Bayern ist er Mitglied seit 2002, in der Arbeitsgemeinschaft fränkische Volksmusik Mitglied seit 1999.


 

Lehrer von Beruf

Von Beruf ist er Lehrer. Er begann 1985/1986 als Lehramtsanwärter an der Johannes-Kern-Mittelschule Schwabach, wechselte 1986/1987 an die Karl-Dehm-Mittelschule Schwabach und legte dort sein 2. Staatsexamen ab. 2003 bis 2013 arbeitete er als Lehrer an der Karl-Dehm-Mittelschule, war dann ein halbes Jahr Konrektor an der Mittelschule Neuendettelsau und ist seit Januar 2014 Lehrer an der Mittelschule Petersaurach.
Musikalisch beschäftigt sich Roland Gössnitzer heute hauptsächlich dem Arrangieren und Komponieren, seinem neu gegründeten Akkordeonnoten-Verlag und dem Weiterentwickeln und Verbreiten der klassischen Akkordeonmusik. Sein Lieblingshobby ist und bleibt das Akkordeon-Ensemble Roland Gössnitzer & Sextett mit den bezaubernden Damen (hauptsächlich seine ehemaligen Schülerinnen) Elke Gössnitzer, Birgit Kramer, Susanne Pöller, Kerstin Berro und Marion Scheidel.

 

Bürgermeister Emil Heinlein übergab Roland Gössnitzer die Anna-Wolf-Medaille. Die Blumen gab der Ensemble-Leiter gleich an seine Ehefrau Elke weiter.

Bericht von Gunther Hess

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